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路德的95条纲领

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发表于 2010-3-8 12:41:28 | 只看该作者 回帖奖励 |倒序浏览 |阅读模式
马丁路德九十五条论纲〔1517年〕  
出于渴慕真道、明辨事理的愿望;文学硕士、神学硕士和维登堡大学常任讲师马丁路德神父拟主持对下列各条进行的公开辩论,并希望不能参加口头辩论者提出书面意见。    
以我主耶稣基督之名。阿门  
01. 当我主耶稣基督说“你们应当悔改”(马太4:17)时,衪的意愿是希望信徒们毕生致力于悔改。  
02. 不应当将“悔改”一词理解为忏悔仪式,即教士主持下的告解和补赎。  
03. 但它也并非仅仅意味着内心忏悔,若无各种外部的苦行,亦无效能。  
04. 赎罪罚应与自恨、即真正的内心忏悔同步进行,直到进入天国。  
05. 教皇没有免除任何罪孽的意志和权力,他只能赦免凭自己的权力或教会法加于人们的惩罚。  
06. 教皇除宣告或证明罪孽已由 神赦免外,他本人不能赦免任何罪过。至多仅仅有权在为自己保留裁决的案件中为人赦罪。即使如此,如果他的权力遭到否认,这种罪仍然未得赦免。  
07.  神为人赦罪,还要同时使他凡事谦恭,顺服于他的代表---神父。  
08. 根据教会法规,悔罪条例仅适用于活人,而不能加于任何死者身上。  
09. 如果教皇在其赦令中始终把死亡期和必要时刻视为例外,那么,通过他的圣灵对我们来说便是仁慈的。  
10. 那些在人临终时愚蠢、恶意行事的神父们,却把教会法的惩罚扩及炼狱之中。  
11. 将教会法的处罚改成炼狱处罚的那些稗子,显然是在主教们熟睡时由魔鬼撒下的。(马太13:25)  
12. 从前,作为真诚忏悔的考验,教会法的处罚是在赦罪之前,而不是在其后。  
13. 临终之人因其死亡而摆脱了一切惩罚,对教会法已失去感觉,故有权免除其惩罚。  
14. 不充分的虔诚和爱必然使临终之人感到无比恐惧,而且爱愈少,恐惧愈大。  
15. 这种惊惧或恐怖,足以构成炼狱的惩罚,因为这是濒临绝望的恐惧。  
16. 地狱、炼狱和天堂的区别似乎就是绝望、恐惧和得救的信念。  
17. 对炼狱中的灵魂来说,恐惧似乎会必然减少,爱心则相应地增长。  
18. 此时,理性或圣经似乎都未证明,炼狱中的灵魂已超脱于功罪之外,不能滋长爱心。 `  
19. 同时也没有证明,炼狱中的灵魂,至少不是全部,确信自己已经得救,即使我们自己可能对此确信无疑。  
20. 所以,当教皇说赦免一切惩罚时,并不真的指所有的惩罚,而仅仅是指他本人所施于人的惩罚。  
21. 因此,推销赎罪券的教士们鼓吹,教皇的赎罪券能使人免除一切惩罚,并且得救,便陷入了谬误。  
22. 因此,教皇事实上并没有赦免炼狱中灵魂的任何处罚,因为按照教会法的规定,人应在生前接受这些处罚。  
23. 如果说有某些人能接受全部免罚的话,那也只有完美无暇的人才能得到,仅有极少数而已。  
24. 因此,不分青红皂白地大肆鼓吹赦罪,不可避免地使大多数人受骗上当。  
25. 教皇对炼狱一般拥有的这种权力,同每个主教在自己的辖区和每个神父在本教区所拥有的权力相当。  
26. 教皇可以出色地批准赦免炼狱中的灵魂,但并非利用他没有拥有的钥匙权,而是为其代祷。  
27. 他们鼓吹的仅仅是人的主张,说什么当钱柜中的银币叮当作响,炼狱中的灵魂即会应声飞入天堂。  
28. 显然,当钱币在钱柜中叮当作响,增加的只是贪婪和利己之心。至于教会代祷的功效,仅由 神主宰。  
29. 谁能知道炼狱中的灵魂都期望得到赦免呢?因为关于圣赛维林和圣帕斯夏的传说中就有例外的情形。  
30. 既然没有人确知自己的悔悟是否达到至诚,那么就更难探晓其罪孽是否得到全赦。  
31. 真诚购买赎罪券的人,如同真诚悔罪的人一样稀少。的确,这种人极为罕见。  
32. 那些因购买赎罪券而确信自己得救的人,将同他们的教唆者一起受到永罚。  
33. 那些鼓吹教皇的赦宥即是 神的最高恩典、人们由此可与 神复归和好的人,应引起人们的特别警惕。  
34. 因为赎罪券的功效,仅同人为的礼仪式苦行赎罪的惩罚有关。
35. 凡鼓吹说,购买灵魂免受炼狱之苦或购买忏悔特免权者便无悔过之必要,均不符合基督之教谕。  
36. 真诚悔过的基督徒,就是不购买赎罪券,也能够获得全面免除罪罚的权利 。  
37. 真诚悔过的基督徒,或生或死,就是没有赎罪券,也能分享 神和教会的赐福和恩典。  
38. 然而,教皇的赦免和赐福也不容轻视,因为正如我(在第六条中)说过的,它们也是神圣赦免的宣言。  
39. 最博学的神学家也很难自圆其说,如果他同时向信众鼓吹赎罪券的特效,又宣扬真诚悔罪的必要性。  
40. 真诚悔过的基督徒甘愿为其罪孽受罚,赎罪券的特权却免除了罪罚,并且使人憎恶罪罚,或者说,它至少提供了这样的机会。  
41. 应谨慎宣扬教皇的赎罪券,否则,人们便会误以为他们是在选择另一些爱的善功。  
42. 必须训示基督徒,教皇无意把购买赎罪券,在任何情况下与善功相提并论。  
43. 必须训示基督徒,向穷人布施,或借钱给急需者,都比购买赎罪券好。  
44. 因为爱产生了善举,人会变得更好;而赎罪券的手段并不能使人洗心革面,仅仅使其摆脱惩罚而已。  
45. 必须训示基督徒,看见一个穷苦有难的人而弃之不理,而把钱花在购买赎罪券上,那么他买到的绝不是教皇的赦免,而是 神的惩罚。  
46. 必须训示基督徒,如果没有多余的钱,就应当留足家庭的用度,不要把钱浪费在购买赎罪券上。  
47. 必须训示基督徒,购买赎罪券是自觉自愿的行为,没有人强制他这样做。  
48. 必须训示基督徒,教皇赦免信众,更需要和期望的是他们的虔诚祈祷,而不是其钱财。  
49. 必须训示基督徒,教皇的赎罪券,只有当他们不依赖它时,方才有用。如果因购买赎罪券而失去对 神的畏惧,那么赎罪便成了最有害的东西。     
50. 必须训示基督徒,假若教皇得知赎罪券兜售者的勒索行为,他宁肯将圣彼得教堂焚为灰烬,也不愿用其牧群的皮、肉、骨来建造它。  
51. 必须训示基督徒,教皇会甘愿拿出自己的钱来,甚至不惜卖掉圣彼得教堂,来赈济那些受到赎罪券贩子榨取的人们。  
52. 相信赎罪券的拯救功能是徒劳无益的,即使其兜售者,甚至教皇本人以其灵魂作为担保,也没有用。  
53. 为鼓吹赎罪券而禁止其它教堂宣扬 神之道的人,便是基督和教皇的仇敌。  
54. 在怖道中鼓吹赎罪券的时间同宣扬圣道的时间一样多或更多,便是对 神之道的亵渎。  
55. 教皇必然有这样的看法:如果对鼓吹赎罪券这样的小事值得敲钟、游行和举行仪式,那么对宣扬福音这样的大事,就更值得百倍地敲钟、游行和举行仪式。  
56. 教皇宣称他所赐予的赦罪恩惠是取自教会的“宝藏”,基督信徒对此“宝藏”既未充分讨论,也不了解。  
57. 显而易见,赎罪券并不是世俗的宝藏,因为兜售者不是免费发放,而是一味地囤积。  
58. 赎罪券也不是基督和圣徒们的功德,因为即使没有教皇,圣徒们也施恩于人的灵魂,把十字架、死亡和地狱加于人的肉体。  
59. 圣劳伦斯说过,教会的贫穷便是教会的宝藏,不过,他这样说是沿袭了他那个时代的词意。  
60. 细加考虑我们便会说,那种宝藏便是基督恩典所赐与教人的钥匙。  
61. 因为显而易见,教皇的权力足够自行赦免为他保留的惩罚和案件。  
62. 教会的真正宝藏应是充满 神荣耀和恩典的至圣福音。  
63. 但这种宝藏自然最使人厌憎,因为它使那在前的将要在后。(马太20:16)  
64. 另一方面,赎罪券的宝藏自然最召人喜欢,因为它使那在后的将要在前。  
65. 所以,福音的宝藏如同罗网,从前有人用其网罗富人。  
66. 赎罪券的宝藏却是这样的网,有人现在用来掠取人的财富。  
67. 煽动者竭力鼓吹为最大恩典的赎罪券,实际上只是使某些人借此捞到了好处。  
68. 然而,和 神的恩典及十字架的虔诚相比,赎罪券实际上是最微不足道的。  
69. 主教和神父们一定要毕恭毕敬地接纳教皇的赦罪特使。  
70. 但他们更要使自己的眼睛和耳朵十分警觉,以防这些人贩卖自己的私货而忽视教皇的嘱托。
71. 那些攻击教皇赎罪券真相的人应受诅咒和谴责。  
72. 但那些反对赎罪券兜售者的贪婪和放肆的人却应得到祝福。  
73. 如同教皇有理由对那些千方百计阻挠赎罪券发售的人大发雷霆一样。  
74. 他对那些用赎罪券作为托词来损害圣爱及真道的人,更应该口诛笔伐。  
75. 如果认为教皇的赎罪券有如此大的功效;甚至连做了不可想象的、污辱圣母的也能赦免,这一定是疯话。  
76. 相反,我们认为,涉及到罪孽的时候,即使是最微不足道的,教皇的赎罪券也难以免除。  
77. 如果说,即使圣彼得今天当了教皇,他也不可能赐予更大的恩典。这不仅亵渎了圣彼得,也亵渎了教皇。  
78. 相反,我们主张,不管现任教皇,还是其它教皇,都拥有供个人支配的更大的恩典,那就是福音、宗教权力、医治权等,如经上(林前12:28)所说。  
79. 有人说,教皇纹章上的十字架,以及赎罪券兜售者树起的那种十字架,与基督的十字架具有同等效力,那是亵渎。  
80. 允许这种谬说流传于民间的主教、神父和神学家们,应对此负责。  
81. 对赎罪券的肆意鼓吹,使有学问的人也难以在乎信徒的攻击和敏感的质问下维护教皇的威望。  
82. 譬如有人问:“既然教皇为了筹集修建圣彼得教堂的那笔可怜的款项而解救炼狱中的无数灵魂,那他为何不因圣爱的缘故和炼狱中灵魂的迫切需要,将他们统统释放呢?而前者的理由微不足道,后者则正大光明。”  
83. 又如:“既然不当为炼狱中已被解脱的灵魂祈祷,那么为何还要继续为亡灵举行葬礼弥撒或周年弥撒祭呢?为何不允许将为此目的所交纳的款项退回或停止交纳呢?”  
84. 又如:“为了金钱的缘故允许不虔诚者和敌对者购赎炼狱中爱戴 神者的虔诚之灵,反而不愿为那被爱戴的灵魂和至爱的缘故将其赦免,这是 神和教皇的何种新恩典?”  
85. 又如:“为什么长期以来事实上已被废止不用的忏悔法规,现在又因发放赎罪券而再次实施,好象它们仍然存在和生效似的?”  
86. 又如:“教皇是当今的富中之富,他的钱比古时最大的富豪克里沙士还多,那他为什么要花费可怜的信徒们的钱,而不掏自己的腰包来建造圣彼得教堂呢?”  
87. 又如:“那些通过至诚悔罪已经获得了全面赦免和蒙福的人,还能从教皇那里得到什么样的赦免和恩典呢?”  
88. 又如:“假若教皇不是像今天这样每天一次,而是每天百次地将赦免和祝福赐与每位信徒,那么教会的赐福岂不是更大?”  
89. “既然说教皇发售赎罪券是为了拯救灵魂,而不是为了金钱,那么,他又为何废止了从前允诺的具有同等效力的赦免和宽宥?”  
90. 不用理性来消除信徒的疑虑和争端,而仅凭武力压制,那就只能使教会和教皇成为敌人的笑柄,而使广大基督徒感到痛心。  
91. 如果按照教皇的精神和意愿来宣扬赎罪券,那么所有的疑虑都会很快消除,甚至不再存在。  
92. 是要离开这样的先知:他们向基督信徒鼓吹“平安,平安”,实际上并没有平安。  
93. 向基督信徒宣扬“十字架、十字架”,而实际上没有十字架的先知们应当蒙福。  
94. 应当告诫基督徒通过苦行、死亡和地狱,忠心追随其主基督。  
95. 唯有经历各种苦难,而不是虚假的平安担保(徒14:22),才能有把握进入天国。


Die 95 Thesen
Martin Luther: Die 95 Thesen  
Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bestreben, diese zu ergruenden, soll in Wittenberg unter dem Vorsitz des ehrwuerdigen Vaters Martin Luther, Magisters der freien Kuenste und der heiligen Theologie sowie deren ordentlicher Professor daselbst, ueber die folgenden Saetze disputiert werden. Deshalb bittet er die, die nicht anwesend sein und muendlich mit uns debattieren koennen, dieses in Abwesenheit schriftlich zu tun. Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen.  
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1. Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: "Tut Busse" usw. (Matth. 4,17), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Glaeubigen Busse sein soll.  

2. Dieses Wort kann nicht von der Busse als Sakrament - d. h. von der Beichte und Genugtuung -, die durch das priesterliche Amt verwaltet wird, verstanden werden.  

3. Es bezieht sich nicht nur auf eine innere Busse, ja eine solche waere gar keine, wenn sie nicht nach aussen mancherlei Werke zur Abtoetung des Fleisches bewirkte.  

4. Daher bleibt die Strafe, solange der Hass gegen sich selbst - das ist die wahre Herzensbusse - bestehen bleibt, also bis zum Eingang ins Himmelreich.  

5. Der Papst will und kann keine Strafen erlassen, ausser solchen, die er auf Grund seiner eigenen Entscheidung oder der der kirchlichen Satzungen auferlegt hat.  

6. Der Papst kann eine Schuld nur dadurch erlassen, dass er sie als von Gott erlassen erklaert und bezeugt, natuerlich kann er sie in den ihm vorbehaltenen Faellen erlassen; wollte man das geringachten, bliebe die Schuld ganz und gar bestehen.  

7. Gott erlaesst ueberhaupt keinem die Schuld, ohne ihn zugleich demuetig in allem dem Priester, seinem Stellvertreter, zu unterwerfen.  

8. Die kirchlichen Bestimmungen ueber die Busse sind nur fuer die Lebenden verbindlich, den Sterbenden darf demgemaess nichts auferlegt werden.  

9. Daher handelt der Heilige Geist, der durch den Papst wirkt, uns gegenueber gut, wenn er in seinen Erlassen immer den Fall des Todes und der hoechsten Not ausnimmt.  

10. Unwissend und schlecht handeln diejenigen Priester, die den Sterbenden kirchliche Bussen fuer das Fegefeuer aufsparen.  

11. Die Meinung, dass eine kirchliche Bussstrafe in eine Fegefeuerstrafe umgewandelt werden koenne, ist ein Unkraut, das offenbar gesaet worden ist, waehrend die Bischoefe schliefen.  

12. Frueher wurden die kirchlichen Bussstrafen nicht nach, sondern vor der Absolution auferlegt, gleichsam als Pruefstein fuer die Aufrichtigkeit der Reue.  

13. Die Sterbenden werden durch den Tod von allem geloest, und fuer die kirchlichen Satzungen sind sie schon tot, weil sie von Rechts wegen davon befreit sind.  

14. Ist die Haltung eines Sterbenden und die Liebe (Gott gegenueber) unvollkommen, so bringt ihm das notwendig grosse Furcht, und diese ist um so groesser, je geringer jene ist.  

15. Diese Furcht und dieser Schrecken genuegen fuer sich allein - um von anderem zu schweigen -, die Pein des Fegefeuers auszumachen; denn sie kommen dem Grauen der Verzweiflung ganz nahe.  

16. Es scheinen sich demnach Hoelle, Fegefeuer und Himmel in der gleichen Weise zu unterscheiden wie Verzweiflung, annaehernde Verzweiflung und Sicherheit.  

17. Offenbar haben die Seelen im Fegefeuer die Mehrung der Liebe genauso noetig wie eine Minderung des Grauens.  

18. Offenbar ist es auch weder durch Vernunft- noch Schriftgruende erwiesen, dass sie sich ausserhalb des Zustandes befinden, in dem sie Verdienste erwerben koennen oder in dem die Liebe zunehmen kann.  

19. Offenbar ist auch dieses nicht erwiesen, dass sie - wenigstens nicht alle - ihrer Seligkeit sicher und gewiss sind, wenngleich wir ihrer voellig sicher sind.  

20. Daher meint der Papst mit dem vollkommenen Erlass aller Strafen nicht einfach den Erlass saemtlicher Strafen, sondern nur derjenigen, die er selbst auferlegt hat.  

21. Deshalb irren jene Ablassprediger, die sagen, dass durch die Ablaesse des Papstes der Mensch von jeder Strafe frei und los werde.  

22. Vielmehr erlaesst er den Seelen im Fegefeuer keine einzige Strafe, die sie nach den kirchlichen Satzungen in diesem Leben haetten abbuessen muessen.  

23. Wenn ueberhaupt irgendwem irgendein Erlass aller Strafen gewaehrt werden kann, dann gewiss allein den Vollkommensten, das heisst aber, ganz wenigen.  

24. Deswegen wird zwangslaeufig ein Grossteil des Volkes durch jenes in Bausch und Bogen und grosssprecherisch gegebene Versprechen des Straferlasses getaeuscht.  

25. Die gleiche Macht, die der Papst bezueglich des Fegefeuers im allgemeinen hat, besitzt jeder Bischof und jeder Seelsorger in seinem Bistum bzw. seinem Pfarrbezirk im besonderen.  

26. Der Papst handelt sehr richtig, den Seelen (im Fegefeuer) die Vergebung nicht auf Grund seiner - ihm dafuer nicht zur Verfuegung stehenden - Schluesselgewalt, sondern auf dem Wege der Fuerbitte zuzuwenden.  

27. Menschenlehre verkuendigen die, die sagen, dass die Seele (aus dem Fegefeuer) emporfliege, sobald das Geld im Kasten klingt.  

28. Gewiss, sobald das Geld im Kasten klingt, koennen Gewinn und Habgier wachsen, aber die Fuerbitte der Kirche steht allein auf dem Willen Gottes.  

29. Wer weiss denn, ob alle Seelen im Fegefeuer losgekauft werden wollen, wie es beispielsweise beim heiligen Severin und Paschalis nicht der Fall gewesen sein soll.  

30. Keiner ist der Echtheit seiner Reue gewiss, viel weniger, ob er voelligen Erlass (der Suendenstrafe) erlangt hat.  

31. So selten einer in rechter Weise Busse tut, so selten kauft einer in der rechten Weise Ablass, naemlich ausserordentlich selten.  

32. Wer glaubt, durch einen Ablassbrief seines Heils gewiss sein zu koennen, wird auf ewig mit seinen Lehrmeistern verdammt werden.  

33. Nicht genug kann man sich vor denen hueten, die den Ablass des Papstes jene unschaetzbare Gabe Gottes nennen, durch die der Mensch mit Gott versoehnt werde.  

34. Jene Ablassgnaden beziehen sich naemlich nur auf die von Menschen festgesetzten Strafen der sakramentalen Genugtuung.  

35. Nicht christlich predigen die, die lehren, dass fuer die, die Seelen (aus dem Fegefeuer) loskaufen oder Beichtbriefe erwerben, Reue nicht noetig sei.  

36. Jeder Christ, der wirklich bereut, hat Anspruch auf voelligen Erlass von Strafe und Schuld, auch ohne Ablassbrief.  

37. Jeder wahre Christ, sei er lebendig oder tot, hat Anteil an allen Guetern Christi und der Kirche, von Gott ihm auch ohne Ablassbrief gegeben.  

38. Doch duerfen der Erlass und der Anteil (an den genannten Guetern), die der Papst vermittelt, keineswegs geringgeachtet werden, weil sie - wie ich schon sagte - die Erklaerung der goettlichen Vergebung darstellen.  

39. Auch den gelehrtesten Theologen duerfte es sehr schwerfallen, vor dem Volk zugleich die Fuelle der Ablaesse und die Aufrichtigkeit der Reue zu ruehmen.  

40. Aufrichtige Reue begehrt und liebt die Strafe. Die Fuelle der Ablaesse aber macht gleichgueltig und lehrt sie hassen, wenigstens legt sie das nahe.  

41. Nur mit Vorsicht darf der apostolische Ablass gepredigt werden, damit das Volk nicht faelschlicherweise meint, er sei anderen guten Werken der Liebe vorzuziehen.  

42. Man soll die Christen lehren: Die Meinung des Papstes ist es nicht, dass der Erwerb von Ablass in irgendeiner Weise mit Werken der Barmherzigkeit zu vergleichen sei.  

43. Man soll den Christen lehren: Dem Armen zu geben oder dem Beduerftigen zu leihen ist besser, als Ablass zu kaufen.  

44. Denn durch ein Werk der Liebe waechst die Liebe und wird der Mensch besser, aber durch Ablass wird er nicht besser, sondern nur teilweise von der Strafe befreit.  

45. Man soll die Christen lehren: Wer einen Beduerftigen sieht, ihn uebergeht und statt dessen fuer den Ablass gibt, kauft nicht den Ablass des Papstes, sondern handelt sich den Zorn Gottes ein.  

46. Man soll die Christen lehren: Die, die nicht im Ueberfluss leben, sollen das Lebensnotwendige fuer ihr Hauswesen behalten und keinesfalls fuer den Ablass verschwenden.  

47. Man soll die Christen lehren: Der Kauf von Ablass ist eine freiwillige Angelegenheit, nicht geboten.  

48. Man soll die Christen lehren: Der Papst hat bei der Erteilung von Ablass ein fuer ihn dargebrachtes Gebet noetiger und wuenscht es deshalb auch mehr als zur Verfuegung gestelltes Geld.  

49. Man soll die Christen lehren: Der Ablass des Papstes ist nuetzlich, wenn man nicht sein Vertrauen darauf setzt, aber sehr schaedlich, falls man darueber die Furcht Gottes fahrenlaesst.  

50. Man soll die Christen lehren: Wenn der Papst die Erpressungsmethoden der Ablassprediger wuesste, saehe er lieber die Peterskirche in Asche sinken, als dass sie mit Haut, Fleisch und Knochen seiner Schafe erbaut wuerde.  

51. Man soll die Christen lehren: Der Papst waere, wie es seine Pflicht ist, bereit - wenn noetig -, die Peterskirche zu verkaufen, um von seinem Gelde einem grossen Teil jener zu geben, denen gewisse Ablassprediger das Geld aus der Tasche holen.  

52. Auf Grund eines Ablassbriefes das Heil zu erwarten ist eitel, auch wenn der (Ablass-)Kommissar, ja der Papst selbst ihre Seelen dafuer verpfaendeten.  

53. Die anordnen, dass um der Ablasspredigt willen das Wort Gottes in den umliegenden Kirchen voellig zum Schweigen komme, sind Feinde Christi und des Papstes.
54. Dem Wort Gottes geschieht Unrecht, wenn in ein und derselben Predigt auf den Ablass die gleiche oder laengere Zeit verwendet wird als fuer jenes.  

55. Die Meinung des Papstes ist unbedingt die: Wenn der Ablass - als das Geringste - mit einer Glocke, einer Prozession und einem Gottesdienst gefeiert wird, sollte das Evangelium - als das Hoechste - mit hundert Glocken, hundert Prozessionen und hundert Gottesdiensten gepredigt werden.  

56. Der Schatz der Kirche, aus dem der Papst den Ablass austeilt, ist bei dem Volke Christi weder genuegend genannt noch bekannt.  

57. Offenbar besteht er nicht in zeitlichen Guetern, denn die wuerden viele von den Predigern nicht so leicht mit vollen Haenden austeilen, sondern bloss sammeln.  

58. Er besteht aber auch nicht aus den Verdiensten Christi und der Heiligen, weil diese dauernd ohne den Papst Gnade fuer den inwendigen Menschen sowie Kreuz, Tod und Hoelle fuer den aeusseren bewirken.  

59. Der heilige Laurentius hat gesagt, dass der Schatz der Kirche ihre Armen seien, aber die Verwendung dieses Begriffes entsprach der Auffassung seiner Zeit.  

60. Wohlbegruendet sagen wird, dass die Schluessel der Kirche - die ihr durch das Verdienst Christi geschenkt sind - jenen Schatz darstellen.  

61. Selbstverstaendlich genuegt die Gewalt des Papstes allein zum Erlass von Strafen und zur Vergebung in besondern, ihm vorbehaltenen Faellen.  

62. Der wahre Schatz der Kirche ist das allerheiligste Evangelium von der Herrlichkeit und Gnade Gottes.  

63. Dieser ist zu Recht allgemein verhasst, weil er aus Ersten Letzte macht.  

64. Der Schatz des Ablasses jedoch ist zu Recht ausserordentlich beliebt, weil er aus Letzten Erste macht.  

65. Also ist der Schatz des Evangeliums das Netz, mit dem man einst die Besitzer von Reichtum fing.  

66. Der Schatz des Ablasses ist das Netz, mit dem man jetzt den Reichtum von Besitzenden faengt.  

67. Der Ablass, den die Ablassprediger lautstark als ausserordentliche Gnaden anpreisen, kann tatsaechlich dafuer gelten, was das gute Geschaeft anbelangt.  

68. Doch sind sie, verglichen mit der Gnade Gottes und der Verehrung des Kreuzes, in der Tat ganz geringfuegig.  

69. Die Bischoefe und Pfarrer sind gehalten, die Kommissare des apostolischen Ablasses mit aller Ehrerbietung zuzulassen.  

70. Aber noch mehr sind sie gehalten, Augen und Ohren anzustrengen, dass jene nicht anstelle des paepstlichen Auftrags ihre eigenen Phantastereien predigen.  

71. Wer gegen die Wahrheit des apostolischen Ablasses spricht, der sei verworfen und verflucht.  

72. Aber wer gegen die Zuegellosigkeit und Frechheit der Worte der Ablassprediger auftritt, der sei gesegnet.  

73. Wie der Papst zu Recht seinen Bannstrahl gegen diejenigen schleudert, die hinsichtlich des Ablassgeschaeftes auf mannigfache Weise Betrug ersinnen,  

74. So will er viel mehr den Bannstrahl gegen diejenigen schleudern, die unter dem Vorwand des Ablasses auf Betrug hinsichtlich der heiligen Liebe und Wahrheit sinnen.  

75. Es ist irrsinnig zu meinen, dass der paepstliche Ablass maechtig genug sei, einen Menschen loszusprechen, auch wenn er - was ja unmoeglich ist - der Gottesgebaererin Gewalt angetan haette.  


76. Wir behaupten dagegen, dass der paepstliche Ablass auch nicht die geringste laessliche Suende wegnehmen kann, was deren Schuld betrifft.  

77. Wenn es heisst, auch der heilige Petrus koennte, wenn er jetzt Papst waere, keine groesseren Gnaden austeilen, so ist das eine Laesterung des heiligen Petrus und des Papstes.  

78. Wir behaupten dagegen, dass dieser wie jeder beliebige Papst groessere hat, naemlich das Evangelium, "Geisteskraefte und Gaben, gesund zu machen" usw., wie es 1. Kor. 12 heisst.  

79. Es ist Gotteslaesterung zu sagen, dass das (in den Kirchen) an hervorragender Stelle errichtete (Ablass-) Kreuz, das mit dem paepstlichen Wappen versehen ist, dem Kreuz Christi gleichkaeme.  

80. Bischoefe, Pfarrer und Theologen, die dulden, dass man dem Volk solche Predigt bietet, werden dafuer Rechenschaft ablegen muessen.  

81. Diese freche Ablasspredigt macht es auch gelehrten Maennern nicht leicht, das Ansehen des Papstes vor boeswilliger Kritik oder sogar vor spitzfindigen Fragen der Laien zu schuetzen.  

82. Zum Beispiel: Warum raeumt der Papst nicht das Fegefeuer aus um der heiligsten Liebe und hoechsten Not der Seelen willen - als aus einem wirklich triftigen Grund -, da er doch unzaehlige Seelen loskauft um des unheilvollen Geldes zum Bau einer Kirche willen - als aus einem sehr fadenscheinigen Grund -?  

83. Oder: Warum bleiben die Totenmessen sowie Jahrfeiern fuer die Verstorbenen bestehen, und warum gibt er (der Papst) nicht die Stiftungen, die dafuer gemacht worden sind, zurueck oder gestattet ihre Rueckgabe,wenn es schon ein Unrecht ist, fuer die Losgekauften zu beten?  

84. Oder: Was ist das fuer eine neue Froemmigkeit vor Gott und dem Papst, dass sie einem Gottlosen und Feinde erlauben, fuer sein Geld eine fromme und von Gott geliebte Seele loszukaufen; doch um der eigenen Not dieser frommen und geliebten Seele willen erloesen sie diese nicht aus freigeschenkter Liebe?  

85. Oder: Warum werden die kirchlichen Busssatzungen, die "tatsaechlich und durch Nichtgebrauch" an sich laengst abgeschafft und tot sind, doch noch immer durch die Gewaehrung von Ablass mit Geld abgeloest, als waeren sie hoechst lebendig?  

86. Oder: Warum baut der Papst, der heute reicher ist als der reichste Crassus, nicht wenigstens die eine Kirche St. Peter lieber von seinem eigenen Geld als dem der armen Glaeubigen?  

87. Oder: Was erlaesst der Papst oder woran gibt er denen Anteil, die durch vollkommene Reue ein Anrecht haben auf voelligen Erlass und voellige Teilhabe?  

88. Oder: Was koennte der Kirche Besseres geschehen, als wenn der Papst, wie er es (jetzt) einmal tut, hundertmal am Tage jedem Glaeubigen diesen Erlass und diese Teilhabe zukommen liesse?  

89. Wieso sucht der Papst durch den Ablass das Heil der Seelen mehr als das Geld; warum hebt er frueher gewaehrte Briefe und Ablaesse jetzt auf, die doch ebenso wirksam sind?  

90. Diese aeusserst peinlichen Einwaende der Laien nur mit Gewalt zu unterdruecken und nicht durch vernuenftige Gegenargumente zu beseitigen heisst, die Kirche und den Papst dem Gelaechter der Feinde auszusetzen und die Christenheit ungluecklich zu machen.  

91. Wenn daher der Ablass dem Geiste und der Auffassung des Papstes gemaess gepredigt wuerde, loesten sich diese (Einwaende) alle ohne weiteres auf, ja es gaebe sie ueberhaupt nicht.  

92. Darum weg mit allen jenen Propheten, die den Christen predigen: "Friede, Friede", und ist doch kein Friede.  

93. Wohl moege es gehen allen den Propheten, die den Christen predigen: "Kreuz, Kreuz", und ist doch kein Kreuz.  

94. Man soll die Christen ermutigen, dass sie ihrem Haupt Christus durch Strafen, Tod und Hoelle nachzufolgen trachten  

95. und dass die lieber darauf trauen, durch viele Truebsale ins Himmelreich einzugehen, als sich in falscher geistlicher Sicherheit zu beruhigen
沙发
发表于 2010-4-25 13:42:46 | 只看该作者
伟大的宗教改革,废去了愚昧的赎罪券买卖
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